Baldrian
Baldrian ist schon Ewigkeiten für seine natürlich beruhigende Wirkung bekannt Bildquelle: Barbara Dudzinska / Shutterstock.com

Alle Formen von nervösen Zuständen, ob im Krampf oder im Schmerz, verlangen den Baldrian!“ Das verkündete einst Sebastian Kneipp, der für die Kneipp-Medizin und das Kneippsche Wassertreten verantwortlich zeichnet. Das wussten wohl auch diejenigen, die das Kraut erstmals fanden – und nun vor der Aufgabe standen, ihm einen Namen zu geben. Baldrian ist in der Botanik bekannt als „Valeriana“, was vom lateinischen Wort für „gesund sein“ (valere) abgeleitet wurde.

Den heute bekannten Namen Baldrian erhielt das Kraut vermutlich von einem Gott namens „Baldur“, der als „der Hilfsbereite“ in der Literatur zu finden ist. Doch einig sind sich die Quellen dabei nicht – und auch die heilsame Wirkung von Baldrian ist nur partiell belegbar. Eins jedoch ist unstrittig: Baldrian hat diverse Spitznamen und wird auch als „Tollerjan“ oder „Katzenkraut“ bezeichnet.

Legenden und Überlieferungen rund um das Heilkraut Baldrian gibt es zuhauf, so wurde ihm lange Zeit nachgesagt, bei Augenleiden zu helfen. Auch bei Pest und ähnlichen Seuchen wurde das beruhigende Kraut eingesetzt. Sogar Hexen und Zauberer solle es vertreiben und wer sich einen getrockneten Baldrianbüschel aufhängte, der sollte Glück haben und Schlechtes abwehren. Soweit die Mythen der Vergangenheit.

Faktencheck zu Baldrian

  • Botanischer Name: Valeriana
  • Verbreitung: Gemäßigte Zonen Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas
  • Arten: Valeriana Officinalis, Valeriana Celtica, Valeriana Dioica, Valeriana Jatamansi und knapp 250 weitere
  • Wirkungstoffe: ätherisches Öl, Valepotriate, Lignane
  • Wirkungen: Beruhigend, krampflösend, entspannend
  • Hauptanwendung: Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Spannungszustände, Magen-Darm-Beschwerden
  • Nebenwirkungen: Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen, nicht für Kinder unter 12 Jahre geeignet.
  • Anwendungsformen: Tropfen, Tabletten, Badezusatz, Tee

Video zu Baldrian von Botanikus

YouTube video

Baldrianarten

Es gibt über 250 unterschiedliche Baldrianarten und wir liefern an dieser eine gezielte Auswahl. Neben der bekannten Baldrian-Heilpflanze Valeriana officinalis existieren zum Beispiel der echte Speik (Valeriana celtica), der kleine Baldrian (Valeriana dioica) sowie die indische Narde (Valeriana jatamansi).

Echter Baldrian (Valeriana officinalis)

Valeriana Officinalis. Bildquelle: dabjola / Shutterstock.com

Der Echte Baldrian ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 80cm bis knapp 2 Metern. Der Echte Baldrian ist gehört zu den Geißblattgewächsen (Caprifoliaceae). Der Echte Baldrian besitzt mint- bzw. hellgrüne gestielte Blätter, die aus sieben bis zehn Fiederpaaren bestehen. Die Blüten haben eine weiße bis rosane Farbe und haben eine trichterförmige Form. Arzneilich genutzter Baldrian stammt üblicherweise aus dem Anbau in Holland, Deutschland, England oder auch Osteuropa. Aus den Pflanzen des Echten Baldrians werden Zentralnervensystem- und Herzmedikamente gewonnen.

Baldrian gedeiht fast auf jedem Boden und ist frostbeständig. Er gilt als Feuchtbodenpflanze und kann somit gelegentliche Überschwemmungen gut vertragen. Entsprechend befindet er sich in der freien Natur häufig an Uferwiesen, aber auch an Waldrändern oder Feldern.

Echter Speik (Valeriana celtica)

Echter Speik (Valeriana celtica) Bildquelle: Wiert nieuman / Shutterstock.com

Der Echte Speick lässt sich auf die Blütenform zurückführen, die einer Ähre ähnelt. Ähre heißt lateinisch „spica“ und keltisch heißt „celtica“. Daraus ergibt sich der alte Name „Spica celtica“, wörtlich „Echter Speik“. Das Gewächs ist krautig und wird maximal 15 cm hoch. Der intensive Baldriangeruch, der sich insbesondere in den Wurzeln der Pflanze anlagert, ist ihm zu Eigen. Er fand früher als Inhaltsstoff in Seifen und Salben, als Wein-Gewürz und Anti-Motten-Mittel Verwendung und auch heute ist der echte Speik deshalb sehr begehrt.

Gleichwohl ist er selten geworden und der Anbau ist nur wenigen lizensierten Bergbauern in den Ostalpen vorbehalten. Die Pflanze weist nackte, steil nach oben strebende Stängel auf, die jeweils von einzelnen Blattpaaren gesäumt sind. Die Blüten vom Echten Speik sind ährenähnlich angeordnet. Farblich bewegt sich die Blüte im gelblichen bis rotbraunen Bereich und blüht zwischen Juni und August. Zu finden ist Valeriana celtica in den höheren Lagen der Alpen auf kalkfreien Böden und sie wächst zwischen 1.800 m und 3.300 m.

Kleiner Baldrian (Valeriana dioica)

Kleiner Baldrian (Valeriana dioica). Bildquelle: Jacques VANNI / Shutterstock.com

Der kleine Baldrian ist in Mitteleuropa zuhause und wird auch Sumpf-Baldrian genannt. Seine Wirkung ist mit der des Arznei-Baldrians Valeriana officinalis vergleichbar, jedoch wirkt er nicht so intensiv und nicht so langanhaltend. Er kann eine Höhe bis zu 35 cm erreichen. Der kleine Baldrian bildet Ausläufer über ein Rhizom und schiebt aufstrebende und leicht verzweigte Stängel senkrecht nach oben. Die Blätter im oberen Teil der Pflanze sind gefiedert und haben eine länglich vergrößerte Endfieder. Die Blüte ist schirmförmig und weiß bis rosa (weibliche Form) oder kräftig rosa (männliche Form). Die weiblichen Pflanzen haben sehr kleine Blüten, die maximal 1,5 mm groß werden, die männlichen Pflanzen bilden Blüten bis 3 mm aus. Blütezeit ist im späten Frühjahr/Frühsommer von Mai bis Juni.

Indische Narde (Valeriana jatamansi)

Indische Narde (Valeriana jatamansi) Bildquelle: Wiert nieuman / Shutterstock.com

In den Höhenlagen des Himalayas ist die Indische Narde (Valeriana jatamansi) zu finden. Die Pflanze ist inzwischen auch im weiteren asiatischen Raum bis nach China sowie im Mittelmeerraum angesiedelt und wird zur Zubereitung von Ölen und Salben verwendet. Die Pflanze wird maximal 60 cm hoch und gedeiht auch auf kargen und trockenen Standorten. Die Pflanze weist wenige Haare auf und bildet aus einem stark vergrößerten Rhizom kräftige Blattstiele aus. Die Blätter sind wurzelständig und die Blüten sind endständig. Sie zeigen sich im Juni in zartem Rosa. Ähnlich wie die bei uns bekannte Valeriana officinalis wird der Valeriana jatamansi ebenfalls als Beruhigungsmittel verwendet.


Wirkung von Baldrian

Baldrian Schlafstörungen
Baldrian hilft besonders bei nervösen Zuständen und Schlafstörungen. Bildquelle: Marcos Mesa Sam Wordley / Shutterstock.com

Diverse Studien über Baldrian haben eindeutig nachgewiesen, dass es helfen soll bei:

  • bei Nervosität
  • Schlafstörungen und
  • bei einer Magenverstimmung

Doch warum? Grundlage der Heilkraft des Baldrians sind die ätherischen Öle, die in den Wurzeln stecken. Hauptbestandteil ist das Bornylacetat. Dazu gesellen sich Valeranon, Valerenal, Bornylisovalerat, Valerensäure und Beta-Caryophyllen. Diesem Mix schreibt man Wechselwirkungen mit den sogenannten GABA-Rezeptoren in den menschlichen Nervenzellen zu.

An dieser Stelle mangelt es an wissenschaftlichen Belegen, die eine lückenlose Wirkungsweise fixieren ließen. Unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass Valepotriate, die – je nach Baldrianart in ein- oder zweiprozentiger Höhe im Baldrian vorkommen – Krämpfe lösen können und für den typischen Baldriangeruch verantwortlich sind.

Und so arbeitet Baldrian als streichelnde, beruhige Hand, die für innere Ruhe, Gelassenheit und Entspannung im Körper sorgt sowie angeblich die menschlichen Muskeln anspricht und krampflösend wirkt. Auch hier mangelt es an wissenschaftlich fundierten Analysen, jedoch empfehlen medizinisch versierte Fachärzte bei Überanstrengung, Hysterie, Stress und Reizbarkeit die Einnahme von Baldrian. Dabei muss im Vorfeld die Anamnese zu dem Schluss gekommen sein, dass keine körperliche noch psychische Erkrankung für Unruhe und Schlaflosigkeit verantwortlich sind.

Baldrian entfaltet angeblich als pflanzliches Produkt zeitversetzt erst einige Tage nach der Einnahme seine Wirkung. Manchmal kann es sogar bis zu vier Wochen dauern bis eine Linderung einsetzt. Daher ist Baldrian nicht geeignet, um kurzfristig akut auftretende Symptome zu therapieren.

Studien zum Baldrian

Durch klinische Studien gesichert sind heute Erkenntnisse darüber, dass Baldrian bei leichten bis mittleren Schlafstörungen sowie bei Angstzuständen und Unruhe nützen und den Konsumenten Linderung verschaffen kann. Erfahrungen mit den positiven Eigenschaften von Baldrian bei

  • der Entwöhnung von Beruhigungsmitteln,
  • Schwindel,
  • Erbrechen,
  • nervösem Magen,
  • Herzbeschwerden,
  • Tinnitus,
  • Reizblase,
  • Stress ( hier soll auch CBD Öl helfen können )
  • Angstträumen,
  • Reizbarkeit,
  • Lampenfieber,
  • Prüfungsangst,
  • Konzentrationsschwäche und
  • Überarbeitung

sind zwar offenkundig belegt, allerdings fehlt es noch an der medizinisch nötigen Beweiskraft, um auch in diesen genannten Fällen die positive Wirkung von Baldrian durch eine Bewertungskommission bescheinigen zu lassen.

Auch wenn Baldrian ein pflanzliches Heilkraut ist, ist es nicht immer zwingend harmlos, Baldrian zu konsumieren. Wichtig ist an dieser Stelle nicht nur der Grund, warum Baldrian konsumiert wird – also aufgrund von Schlafstörungen, Unruhe oder Magen-Darm-Problemen, die mitunter die häufigsten Symptome vor einer Baldrianeinnahme darstellen – sondern auch die Dauer, wie lange die pflanzliche Arznei konsumiert wird. Beweggrund sowie die Dauer der Anwendung sind wichtige Faktoren bei der Dosierung von Baldrian.

Quellen der Studienergebnisse

Weitere Studien finden Sie unter:

https://www.natur-kompendium.com/baldrian/

Nebenwirkungen von Baldrian

Baldrian wirkt nur in der langfristigen Anwendung, das ist mittlerweile wissenschaftlich bestätigt. Über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen Baldrian zu konsumieren sei – so die Experten – also bedenkenlos möglich. Da Langzeitstudien zum Baldriankonsum fehlen, ist eine Daueranwendung nicht empfehlenswert. Da keine Einnahme von Heilmitteln frei von jeglichen Nebenwirkungen ist, gibt es auch Beobachtungen, die während der Einnahme von Baldrian gemacht werden konnten.

  • Leichte Müdigkeit,
  • Kopfschmerzen,
  • Ausschläge,
  • Juckreiz,
  • Schwindel sowie
  • Magen-Darm-Beschwerden

seien nach dem Konsum von Baldrian sowie nach dem Ende der Einnahme vorgekommen – allerdings vergleichsweise selten.

Grundsätzlich weisen Präparate, die Baldrian als einen von vielen Wirkstoffen enthalten, auch immer ausdrücklich aus, zu welchen Nebenwirkungen es bei der Einnahme kommen kann. Das ist ein Vorteil, denn ein zum Verkauf stehendes Produkt gelangt nicht ungesehen oder ungeprüft ins Regal. Anders ist das, wenn Baldrian-Extrakt für Eigenkreationen verwendet wird. Wer beispielsweise in Eigenregie einen Baldriantee anrührt, muss genau das Rezept befolgen und sowohl die Wassertemperatur als auch die Ziehzeit, Dosierung und Anwendungshäufigkeit befolgen, denn das Risiko von Nebenwirkungen steigt nach falscher Herstellung oder Anwendung.

Neben den ausgewiesenen Nebenwirkungen sind insbesondere auch Wechselwirkungen mit anderen Mitteln zu berücksichtigen. Auch die Wirkung von Rauschmitteln und Alkohol kann sich verstärken. Da es keine umfangreichen Studien zu Baldrian bei Kindern, Schwangeren und Stillenden gibt, raten Experten aus Mangel an Nachweisen der Unbedenklichkeit vom Konsum ab.

Grundsätzlich gilt, dass Baldrian idealerweise in ärztlicher Begleitung konsumiert werden sollte. Bei ungewöhnlichen Vorkommnissen oder grundsätzlichen Veränderungen sollte umgehend Rücksprache gehalten werden: Steht beispielsweise eine Operation an, so muss das Baldrianpräparat spätestens zwei Wochen vor der Narkotisierung abgesetzt werden.

Überlegter Umgang mit Baldrian-Produkten

Baldrianwurzel
Der Extrakt der Baldrianwurzel liefert einen Wirkstoffmix, der mit Bedacht zu konsumieren ist. Falls wohl dosiert, hilft Baldrian bei nervösen Zuständen jeglicher Art und auf natürlichem Wege. Bildquelle: HandmadePictures / Shutterstock.com

Weitaus weniger bekannt hingegen ist das Risiko von Baldrianvarianten außereuropäischer Natur. Untersuchungen ergaben, dass europäischer Baldrian keine bedenklich hohe Ansammlung von vermutlich krebserregenden Valepotriaten (=Inhaltsstoffe von Baldriangewächsen) aufweist. Baldrian aus Mexiko, Japan und Indien indes schon. Bei europäischem Baldrian liegt der Wert bei maximal zwei Prozent. Bei anderen Baldrianvarianten steigt der Wert auf bis zu acht Prozent. Inwiefern Valepotriate ihre giftige Wirkung entfalten, ist unklar, jedoch sollten Verbraucher hier auf Nummer sicher gehen und beim Kauf von Baldrian und Produkten mit Baldrian auf die Herkunft achten.

Zudem gibt es ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal, das vor dem Konsum von Baldrian bekannt sein sollte: Wird Baldrian als Arzneimittel ausgewissen, muss es offiziell durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden – und der Konsument kann sicher sein, dass das Mittel verglichen und für gut befunden wurde. Baldrian als Nahrungsergänzungsmittel (und damit als Lebensmittel) unterliegt keiner Zulassungsvorschriften – und auch keiner verbrieften Qualitätsgarantie.

Baldrian ist kein alleinstehender Wirkstoff, sondern ist in sich bereits ein kleiner Wirkstoffcocktail, der aus

  • ätherischen Ölen,
  • Monoterpenen und Sesquiterpenen (sekundäre Pflanzenstoffe, wie Geruchs- oder Geschmacksstoffe),
  • Sesquiterpensäuren,
  • Phenolcarbonsäuren,
  • Valepotriaten (pflanzliche Inhaltsstoffe von Baldriangewächsen),
  • Alkaloiden (Wirkstoffe des Sekundärstoffwechsels) und
  • Amoniosäuren

besteht. Die unterschiedlichen Baldrianarten variieren auch in der Zusammensetzung dieser einzelnen Bestandteile. Jeder Wirkstoff hat eine klare Wirkungstendenz. Valerensäure und Valerenol wirken angeblich entspannend und sollen der vielzitierte „Schlafbereiter“ im Baldrian sein. Ätherische Öle sollen Krämpfe lösen können und Alkaloide wie Chatinin und Valerin können die Folgen eins nervösen, übersäuerten Magens lösen, die sich in Form von Sodbrennen oder Magenbeschwerden bemerkbar machen.

In Baldrian-Fertigprodukten trifft das Heilkraut Baldrian auf weitere Kräuter und Wirkstoffe, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Meist geht es dabei um

  • Entspannung
  • Schlafförderung
  • Muskelentkrampfung oder
  • eine Alkaluiden für Magen und Darm.

Anwendungsgebiete von Baldrian

Anwendungen von Baldrian
Abbildung: Die Haupt-Anwendungsgebiete von Baldrian gemäß seiner Wirkungen

Die Baldrian-Wurzel hat sich längst als pflanzliches Beruhigungsmittel einen Namen gemacht. Dabei sagt man Baldrian schon seit mehreren Jahrhunderten nach, krampflösend und entspannend zu wirken. Im Mittelalter avancierte Baldrian als Mittel gegen Pest und ähnliche Seuchen. Heute gelten Baldrianprodukte als homöopathische Mittel bei Schlafstörungen, bei nervlicher Belastung sowie bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Darüber hinaus wird es zur Therapierung des zentralen Nervensystems sowie des Bewegungsapparates verwendet. Baldrian hilft dabei, Krämpfe zu lösen und die Muskulatur zu entspannen – und hat sich damit auch bei Asthma, Darmkoliken, Rheuma und Neuralgien bewährt.

Klinisch zugelassen ist Baldrian als Heilpflanze bei Nervosität und Schlafstörungen. In der Kombination mit anderen Wirkstoffen kann Baldrian auch zur Therapierung von Belastungszuständen sowie Konzentrationsproblemen eingesetzt werden. Baldrian findet auch bei Angstgefühlen Anwendung und wird von weiblichen Patientinnen bei durch Hormonschwankungen bedingten Beschwerden als Heilmittel angewendet. Dann lindert die entkrampfende Wirkung bei Menstruationsbeschwerden Schmerzen und der Baldrian beruhigt und unterstützt den weiblichen Körper in den Wechseljahren.

Konsumenten schwören auch darauf, mittels Baldrian Prüfungsangst oder Lampenfieber überwinden zu können, ein Trauma zu therapieren und Stimmungsschwankungen entsprechend zu nivellieren. Auch unterstützt ein temporärer Konsum von Baldrian dabei, die nervöse Anspannung zu überwinden, die bei einem Entzug von Nikotin, Koffein oder Alkohol zu Tage tritt. Darüber hinaus hat Baldrian als natürliche Komponente bereits bei unruhigen, zappeligen Kindern Erfolge gezeitigt.

Baldrian bei Schlafstörungen

Baldrian bei Schlafstörungen
Baldrian hilft besonders bei nervösen Zuständen und Schlafstörungen. Bildquelle: Marcos Mesa Sam Wordley / Shutterstock.com

Als natürliches Schlafmittel erhält Baldrian gute Noten – und zwar auch in diversen Vergleichs der Stiftung Warentest. „Es verkürzt die Einschlafphase und verlängert teilweise den Tiefschlaf, ohne das Schlafprofil zu beeinflussen“, urteilte das Institut in einem Vergleich. Allerdings ist Baldrian kein Mittel für den akuten Fall, sondern vielmehr auf eine langfristige Therapie angelegt. Die Konsumenten müssen also – wie bei den meisten pflanzlichen Mitteln – Geduld aufbringen und zwei bis vier Wochen auf den gewünschten Erfolg warten.

Neben Baldrian sind Experten zufolge auch Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Lavendel und die Passionsblume eine pflanzliche Variante, um unruhige Geister zu beruhigen und ihnen zu einem gesunden Schlaf zu verhelfen, ohne dabei synthetisch in den Schlafrhythmus einzugreifen. Beim Baldrian sind chemische Verbindungen dafür verantwortlich, dass das Kraut bei leichten bis mittleren Schlafstörungen eingesetzt wird. Die wichtigen Wirkstoffe sind im Öl der Wurzel enthalten.

Weitere Forschungen rund um das Heilkraut Baldrian kamen noch zu keinen haltbaren Ergebnissen und so lässt sich nur sagen, dass Baldrian entspannend auf den Körper einwirken kann und sich die Einschlafbereitschaft erhöhen kann – und empirischen Vergleichs zufolge – auch eine vergleichsweise ruhigere Tiefschlafphase ermöglicht wird. Baldrian jedoch kann jedoch nicht wirken, wenn eine Krankheit Auslöser für die Schlafprobleme ist. Dann ist in jedem Fall ein Arzt zu konsultieren. Auch von der Kombination mit synthetischen Schlafmitteln ist abzuraten. Chemische Produkte würden die pflanzliche Wirkung von Baldrian zunichtemachen. In seltenen Fällen könne aber auch die Wirkung von Baldrian durch Wechselwirkungen mit synthetischen Medikamenten potenziert werden – und dann zur Gefahr für den Konsumenten werden.

Tipp: ein weiteres natürliches Schlafmittel soll CBD Öl sein, mehr Informationen unter: https://www.hanfosan.de/cbd-oel.html

Baldrian als Beruhigungsmittel

Baldrian kann bei vorübergehender Nervosität wirken – wenn dieser keine schwerwiegendere, tiefergehende Erkrankung zugrunde liegt. Wer also aufgrund äußerer Anlässe wie Stress in Job oder Schule, einer anstehenden Prüfung, einem wichtigen Termin oder unerwarteten, neuen Herausforderungen temporär „unter Strom“ steht, dem kann Baldrian und die nachgesagte entkrampfende sowie lösende Wirkung des Krautes helfen, den Unruhezustand zu überwinden. Die nachgesagte aktivitätsdämpfende Eigenschaft von Baldrian tut an dieser Stelle ihr Übriges, hilft zur Ruhe zu kommen und begünstigt das Schlafverhalten. Auch hier ist Geduld gefragt, denn Baldrian wirkt nicht binnen Stunden, sondern muss über mehrere Wochen konsumiert werden, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Der Ergänzung mit synthetischen Stoffen ist auch hier abzuraten.

Rein wissenschaftlich betrachtet soll das Baldrian bei Unruhezuständen unser Nervensystem beruhigen, mit dem großen Vorteil, es nicht zu betäuben oder die Leistungsfähigkeit einzuschränken. Ganz im Gegenteil, denn Baldrian soll sogar das Konzentrationsvermögen fördern und die geistige Kondition steigern. Baldrian soll Ausgeglichenheit und Entspannung ermöglichen – und zwar von Kopf bis Fuß. Es hilft angeblich, die innere Unruhe zu besiegen, Nervenbahnen zu lockern und ermöglicht auch den Organen eine entspannte Arbeitsweise. In der durch Baldrian gewonnenen Erholungsphase sollte nun Kraft geschöpft werden, um dem Grund der Unruhe auf die Spur zu kommen – und entsprechend Abhilfe zu schaffen.

Ein Beispiel: Dass zu viel Arbeit sowie Stress und Druck im Job krank machen, ist in vielen Fällen der Auslöser, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung im März 2015 herausgefunden hat. Hier muss also das Problem an der Wurzel gefasst werden, um dauerhaft in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Eine Therapie mit Baldrian soll nur eine Überbrückungsphase sein.

Bei Depressionen, Angstzuständen oder chronischer Unruhe hingegen ist Baldrian das falsche Mittel. In diesem Fall ist zwingend ein Arzt aufzusuchen, der gegebenenfalls zum Besuch bei einem Spezialisten rät.

Baldrian bei Magen-Darm Beschwerden und Krämpfen

Baldrian Magenkrämpfe
Baldrian wirkt auch hervorragend bei Magenkrämpfen. Bildquelle: Antonio Guillem / Shutterstock.com

Die Einnahme von Baldrian hilft bei Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Krämpfen, so heißt es. Geht man stärker ins Detail, so könnte eigentlich die Verbindung der sogenannten Valerensäure dafür verantwortlich sein, dass sich der Magen-Darm-Trakt wieder erholt. Valepotriate hingegen sollen gegen Krämpfe und bei krampfartigen Schmerzen helfen. Als extrahierter Einzelwirkstoff jedoch würden sie nichts ausrichten, denn nur im Zusammenspiel kann Baldrian entkrampfend wirken.

Baldrian entspannt, so wird berichtet, insbesondere die sogenannten glatten Muskeln, die sich sowohl im Margen-Darm-Trakt als auch in der Gebärmutter befinden. Daher wird Baldrian auch in den Wechseljahren sowie bei durch Regelschmerzen bedingten Krämpfen als natürliches Heilmittel genutzt. Auch bei Koliken, Reizmagen und Reizblase findet Baldrian Anwendung. Verwandte Schmerzen, die in Zusammenhang mit Ängsten und Krämpfen stehen, wie beispielsweise Blähungen, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe sowie krampfartiges Erbrechen, können durch die Einnahme von Baldrian gelindert werden. Auch bei Nervenkrankheiten, die durch Krämpfe ausgelöst werden, verspricht Baldrian Linderung.

Nicht klinisch bestätigt ist indes die Wirkungen bei Geschwüren – zumindest nicht im Bereich der Humanmedizin. In Tierversuchen konnten positive Ergebnisse mit Baldrian erzielt werden, jedoch ist auch zu erwähnen, dass Tiere oft stressbedingt ein Magengeschwür ausbilden, während beim Menschen ein Bakterium für die Infektion verantwortlich ist. Stress verstärkt hier lediglich die Symptome.

Anwendungsformen von Baldrian

Baldriantropfen sind sicherlich die bekannteste Variante der Heilpflanze, doch im Zuge der immer größer werdenden Präsenz an Nahrungsergänzungsmitteln sowie dem Trend zu alternativen und homöopathischen Heilmitteln, gibt es Baldrian nun auch in anderen Darreichungsformen. Mit Baldrianblüten gefüllte Schlafkissen sollen für erholsame Ruhe sorgen. Baldrianblüten mit Zitrone vermengt geben ein erfrischendes Kaltgetränk für den Sommer ab und auch in Trauben- und Apfelsaft mach sich Baldrian gut. Für kulinarische Freuden sorgt Baldrianwein, der sich aus Baldrianwurzeln, Orangenschalen und Weißwein zusammensetzt.

Baldrian Tabletten

Baldrian Tabletten
Baldrian Tabletten sind extrem einfach zu dosieren und somit für die innere Einnahme ideal. Bildquelle: Valentina Zavrazhina / Shutterstock.com

Baldrian gibt es nur selten ohne Zusatzstoffe. In vielen Darreichungsformen wird Baldrian angereichert mit artverwandten Heilpflanzen oder im Arzneimittelbereich sogar mit unterstützenden Medikamenten, die den Körper auf ähnliche Weise beeinflussen. Erhältlich sind Baldrian-Tabletten in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien und im Online-Handel. Egal woher Baldrian-Tabletten bezogen werden, sollte auf die Herkunft des Baldrians, die Zusammensetzung des Produkts, die Zertifizierung durch offizielle Prüfstellen sowie die Dosierungsanleitung geachtet werden. Auch Nebenwirkungen sind im Vorfeld zu studieren und beim Auftreten ist ein Arzt zu konsultieren.

Die meisten Baldrian-Tabletten werden morgens, mittags und abends mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Ob zur Linderung von Unruhezuständen oder Schlafstörungen dann ein oder zwei Tabletten geschluckt werden, hängt von der Dosierung des jeweiligen Produkts ab. Darüber gibt die Packungsbeilage Auskunft. Alkohol sowie andere Rauschmittel sind in Kombination mit Baldrian-Tabletten gefährlich und andere stärkere Schlaf- oder Beruhigungsmittel sollten in Verbindung mit Baldrian nur dann eingenommen werden, wenn sich der Konsument in ärztlicher Betreuung befindet.

Grundsätzlich gilt: Baldrian-Tabletten haben den Vorteil, dass der Baldrianwirkstoff auf die anderen Wirkstoffe der Tabletten gut abgestimmt ist und es in der Regel zu keiner reinen Baldrian-Überdosierung kommt. Allerdings muss Konsumenten auch klar sein, dass Baldrian-Tabletten nicht die Reinform des Pflanzenextrakts beinhalten, sondern ein Cocktail aus vielen Wirkstoffen sind. Nur durch unterschiedliche Zusammensetzungen ist es möglich, Baldrian-Tabletten anzubieten, die gegen Schlafstörungen helfen oder bei Menstruationsbeschwerden entkrampfend wirken.

Tipp: zur Neukundengewinnung kommt vor, dass Hersteller Ihre Baldrian Produkte gratis an Kunden abgeben. Schauen sie deshalb regelmäßig auf den gängigen Schnäppchen und Deal Seiten um keinen gratis Deal zu verpassen.

Baldrian Tropfen

Baldrian Tropfen
>Baldrian Tropfen sind ideal für die Nacht. Dazu verdünnt ein paar Tropfen in reichlich Wasser eintröpfeln und trinken. Bildquelle: Laboko / Shutterstock.com

Beim Kauf sowie beim Konsum von Baldrian-Tropfen ist ganz genau auf die Packungsbeilage zu achten, denn viele Baldrian-Tropfen beinhalten Alkohol und sind daher nur eingeschränkt verwendbar. Auch die Dosierung ist anspruchsvoller als bei fertig dosierten Baldrian-Tabletten, denn hier müssen Tropfen genau gezählt werden, um eine Überdosierung zu verhindern. Zudem können Baldrian-Tropfen bitter schmecken, also gut verdünnt mit Wasser einnehmen! Die Wirkung von Baldrian-Tropfen ist im Übrigen ähnlich wie bei Tabletten: Sie schlagen erst nach einigen Wochen der Einnahme an.

Viel bekannter sind Baldrian-Tropfen jedoch als Präparat für Katzen. Bei den Tieren wirkt es allerdings nicht beruhigend, sondern eher stimulierend. Baldrian wirkt bei Katzen ähnliche wie ein Aphrodisiakum mit einem für Katzennasen wohl unwiderstehlichen Duft. Die Quintessenz: Baldrian-Tropfen haben nun auch Einzug im Zoohandel gehalten. Veterinärmediziner warnen jedoch vor einer zu häufigen Anwendung von Baldrian-Tropfen bei Katzen. Denn während Baldrian den Katzenhalter beruhigt, wirkt sich eine Überstimulierung durch Baldrian-Tropfen an einer Katze eher als Stress aus. Und auch hier gilt das eingangs erwähnte Problem von alkoholhaltigen Baldrian-Tropfen: Während die Alkoholmenge für den Menschen unbedenklich ist, kann sie für Stubentiger durchaus gefährlich werden. Bei Pferden hingegen sollen Baldrian-Tropfen eine ähnlich entkrampfende und entspannende Wirkung haben wie auf Menschen.

Baldrian Badezusatz

In Form eines Badezusatzes hat Baldrian die Aufgabe, die Badenden zu entspannen und dabei Muskelverspannungen zu lösen. Alternativ kann aus Baldrian-Extrakt ein Aufguss kreiert werden, der zur äußeren Anwendung ebenso wie als Badezusatz genutzt werden kann. Als Faustregel gilt: 100 g Baldrianwurzel in zwei Liter heißem Wasser zehn Minuten ziehen lassen, durch ein Sieb schütten und dem Badewasser zugeben, so die Experten vom Sport Outlet Picksport.de.

Natürlich gibt es auch schon fertige Badezusatz-Präparate im Handel. Beliebt ist der Zusatz von beruhigendem Lavendel für den Duft und Hopfenextrakt – beides natürliche Mittel zur Beruhigung und zum Ausgleich eines stressigen oder auch körperlich anstrengenden Tages.

Baldrian Teemischung

Zudem befindet sich Baldrian in vielen Teemischungen, die unter dem Label Beruhigungs-, Entspannungs- sowie Schlaftees erhältlich sind oder als Magen-Darm-Tee deklariert werden. Dabei zeigt sich, dass es auf die Kombination mit anderen Zusatzstoffen ankommt: Johanniskraut, Hopfen, Manuka Honig und Melisse sind besonders häufig in der Kombination mit Baldrian erhältlich. In reiner Form gibt es Baldrian als Baldrianwurzel- und Baldrianblüten-Tee. Ähnlich wie beim Badezusatz gibt es auch beim Tee die Möglichkeit, selbst Baldrian zuzugeben – als Alternative zu Tees, die die Heilpflanze ohnehin schon beinhalten.

Bei der Do-it-yourself-Variante werden zwei bis drei Gramm Baldrian mit heißem Wasser übergossen und nach maximal 15 Minuten Ziehzeit per Sieb abgeseit. Wer Baldrian als Heilkraut in reiner Form zuhause aufbewahrt, sollte stets darauf achten, den (getrockneten) Baldrian an einem dunklen und trockenen Ort zu verwahren. Nur so entfaltet er seine heilsame Wirkung am besten.

Dosierung von Baldrian

Bei der Vielzahl an Baldrianprodukten – Baldrian-Kapseln, Baldrian-Tropfen, Baldrian-Tee, Baldrian-Dragees etc. – und der vielen verschiedenen Intensitätsstufen, die Baldrian in Fertigprodukten hat, ist keine pauschale Dosierungsempfehlung möglich. Darüber hinaus fällt auf, dass rund 80 Prozent der angebotenen Produkte mit anderen Pflanzen kombiniert sind, was eine pauschale Dosierungsempfehlung für Baldrian ohnehin zunichtemachen würde. Allerdings haben sich für die verschiedenen Produktgruppen auch Richtwerte herauskristallisiert, die mit den Hinweisen auf der jeweiligen Verpackung verglichen werden können.

Die Dosierungsspanne bei Trockenextrakten ist von der Indikation abhängig und liegt zwischen 50 und 600 Milligramm am Tag. In den Baldrian-Tee darf ein Teelöffel auf 150 Milliliter Wasser. Die Ziehzeit beträgt maximal 15 Minuten. Eine Tasse täglich, so lautet die Verzehrempfehlung der Experten. Bei Baldrian-Dragees dürfen maximal 1200 Milligramm konsumiert werden. Da ein Dragee meist 300 Milligramm enthält, ist eine Gabe von maximal vier Dragees pro Tag angezeigt. Bei der Tinktur gilt: Mehrmals am Tag einen Teelöffel einnehmen ist die richtige Dosierung. Für ein Baldrian-Bad mit 100 Gramm Baldrianwurzel darf das Wasser nicht wärmer als 35 Grad Celsius sein und die Badedauer sollte 20 Minuten nicht überschreiten.

Um Schlafstörungen zu lindern empfiehlt es sich das Baldrian-Extrakt circa eine halbe Stunde bis eine Stunde vor dem Schlafengehen zu konsumieren. Hierbei sollten je nach Schwere der Einschlafstörung 400 bis 900 Milligramm aufgenommen werden. Leidet der Baldrian-Konsument eher untertags an innerer Unruhe, so sind 300 bis 450 Milligramm täglich der Richtwert für den Konsum des Baldrian-Extrakts.

Hinweis: